Knobeln

Knobeln
Denksport

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kno|beln ['kno:bl̩n] <itr.; hat:
1. mit Würfeln o. Ä. eine Zufallsentscheidung über etwas herbeiführen:
wir knobeln mit Streichhölzern, wer das Bier bezahlen muss; mit jmdm. um eine Runde Schnaps knobeln.
Syn.: würfeln.
2. (ugs.) lange und angestrengt über etwas nachdenken:
wir knobelten, wie man es machen könnte; er hat einige Stunden an/über diesem Problem geknobelt.
Syn.: sich bedenken, sich besinnen, brüten (ugs.), den Verstand gebrauchen, denken, 1 durchdenken, einem Gedanken/seinen Gedanken nachhängen, sich fragen, grübeln, philosophieren, rätseln, reflektieren, sich das Hirn zermartern (ugs.), sich den Kopf zerbrechen (ugs.), sich Gedanken machen, sinnen (geh.), sinnieren, überdenken, 1 überlegen.

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kno|beln 〈V. intr.; hat
2. denken, nachdenken
● Knobeln Methode, eine Entscheidung zu treffen, wer von beiden etwas Bestimmtes tun soll, indem man mit der Hand das Zeichen „Stein“, „Schere“ od. „Papier“ macht: Stein gegen Papier verliert (wird eingewickelt), Papier gegen Schere verliert (wird zerschnitten), Schere gegen Stein verliert (wird stumpf) [→ Knobel (die Würfel waren aus Knochen geschnitten)]

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kno|beln <sw. V.; hat [aus der Studentenspr., zu landsch. Knobel = Knöchel, (aus Knöcheln geschnittener) Würfel, zu Knochen]:
1.
a) mithilfe von Würfeln, Streichhölzern, Handzeichen o. Ä. eine Entscheidung herbeiführen, wer etw. Bestimmtes tun soll od. darf:
wir knobeln mit Streichhölzern, wer das Bier bezahlen muss;
mit jmdm. um eine Runde Schnaps k.;
die Kinder knobelten um das letzte Stück Kuchen;
b) zum Zeitvertreib bestimmte, beim Knobeln (1 a) verwendete Spiele machen:
während einer langen Bahnfahrt k.;
wir knobeln abends gerne.
2. (ugs.) angestrengt über die Lösung eines Problems nachdenken:
wir knobelten, wie man es machen könnte;
an Verbesserungen, an einer neuen Methode k.;
an diesem Rätsel habe ich lange geknobelt.

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kno|beln <sw. V.; hat [aus der Studentenspr., zu ↑Knobel]: 1. a) mithilfe von Würfeln, Streichhölzern, Handzeichen o. Ä. eine Entscheidung herbeiführen, wer etw. Bestimmtes tun soll od. darf: wir knobeln mit Streichhölzern, wer das Bier bezahlen muss; Ich knobelte mit Othmar, wer in den See waten sollte, um die Schiffe wieder an Land zu holen (Lentz, Muckefuck 104); mit jmdm. um eine Runde Schnaps k.; die Kinder knobelten um das letzte Stück Kuchen; b) zum Zeitvertreib bestimmte, beim Knobeln (1 a) verwendete Spiele machen: während einer langen Bahnfahrt k.; wir knobeln abends gerne; Geknobelt werden kann bereits im Vereinslokal (Jeversches Wochenblatt 30. 11. 84, 36). 2. (ugs.) angestrengt über die Lösung eines Problems nachdenken: wir knobelten, wie man es machen könnte; an Verbesserungen, an einer neuen Methode k.; an diesem Rätsel habe ich lange geknobelt.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Knobeln — steht für mit kleinen Schritten und versuchsweise ein Problem bedenken, aber auch Rätseln ein Spiel durchführen, das besondere Geduld erfordert, siehe Geduldsspiel ein Spiel zur Herbeiführung eines Zufallsergebnisses, z. B. „Schere, Stein,… …   Deutsch Wikipedia

  • Knobeln — (Kobeln), Gesamtbezeichnung für allerlei Gesellschaftsspiele mit Würfeln. Man knobelt meist nur, um die Bezahlung einer Zeche einer oder wenigen Personen zuzuschieben, und wählt zu diesem Zwecke entweder ein Quodlibet von Touren, wobei jedesmal… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • knobeln — (älter knöcheln [ vgl. auch mhd. würfelbein Würfel ]) Vsw würfeln erw. obs. (19. Jh.) Stammwort. Offenbar von dem Würfeln mit Knochen (seit der Antike üblich und noch lange Zeit volkstümlich) zu Knobel u.ä., mundartlicher Ausdruck für… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • knobeln — »‹aus›losen, würfeln«: Das seit dem 19. Jh. bezeugte Verb, das zunächst in der Studentensprache gebräuchlich war, ist von dem Substantiv Knobel mdal. für »Knöchel; (aus Knöcheln geschnittener) Würfel« abgeleitet, beachte mhd. knübel, spätahd.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • knobeln — V. (Aufbaustufe) mithilfe von Würfeln, bestimmten Zeichen der Hände o. Ä. entscheiden, wer etw. tun soll Synonym: ausknobeln Beispiel: Sie knobelten mit Streichhölzern, wer trinken darf oder fahren muss …   Extremes Deutsch

  • knobeln — kno̲·beln; knobelte, hat geknobelt; [Vi] 1 mit Würfeln spielen 2 (um etwas) knobeln mit Würfeln o.Ä. spielen, um so zu entscheiden, wer (als Verlierer) etwas tun muss oder (als Gewinner) etwas tun darf: Wir knobelten darum, wer abspülen muss 3 an …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • knobeln — brüten, sich Gedanken machen, grübeln, nachdenken, nachgrübeln, rätseln, sinnieren, überlegen, Überlegungen anstellen; (schweiz.): werweißen; (geh.): mit sich zurate gehen, [nach]sinnen; (bildungsspr.): meditieren, reflektieren, Reflexionen… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • knobeln — knobelnintr 1.würfeln.Knobel=Fingerknöchel;dieWürfelwurdenfrüherausKnochengeschnitten.1800ff. 2.nachdenken;sichetwausdenken;zuenträtselnsuchen.MeintursprünglichdasBefühlenmitdenFingern,dannjeglicheangelegentlicheBeschäftigung,auchdiegeistige.Seitd… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • knobeln — kno|beln ([aus]losen; würfeln; lange nachdenken); ich knob[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Knobelei — Knobeln steht für: mit kleinen Schritten und versuchsweise ein Problem bedenken, aber auch Rätseln ein Spiel durchführen, das besondere Geduld erfordert, siehe Geduldsspiel ein Spiel zur Herbeiführung eines Zufallsergebnisses, z. B. „Schere,… …   Deutsch Wikipedia

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